BLINDHEIT – Die Blickverengung auf Diesseitiges

Blatt 6 - JONA-Zyklus - 2013

Das Motiv des 6. Blattes zitiert das Blatt 1 und schließt damit den Kreis zum Anfang. Diesmal aber ist der biblische Jona, der Blinde, der nicht zu sehen bereit (!) ist… obgleich er gehalten ist … obgleich sein Lebensbaum im Jenseits wurzelt … obgleich sein Weg ans Ziel kam. Seine Blindheit bleibt und legitimiert sich von seinem negativen Blickwinkel her. In der biblischen Parabel trauert der Prophet über einen Strauch, der ihm Schatten spenden sollte, jedoch zugrunde ging. Das ist ihm Grund genug, die Wunder, die ihn umgeben, auszublenden. 

 

Ist es nicht so,
dass oft die kleinen Tode
die Sicht verstellen
auf die großen Lebensboten?

Ist es nicht so, 
dass oft die kleinen Enttäuschungen
blind machen
für die großen Freuden?

Ist es nicht so, 
dass oft die punktuellen Sackgassen
die generell richtige Zielrichtung
in Frage Stellen?

Wenn Ja, 
dann sind wir vielleicht 
jenseitsblind und mit 
mit Blindheiten geschlagen,
die uns schaden,
Vielleicht kann man sie
mit Vertrauen ins Leben heilen. 

HaPe Eggerl 

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