2013 JONA-Zyklus

Überblick

Tusche/Aquarell auf Hadernpapier – Zyklus in 6 Blättern

Die Bibel erzählt im Alten Testament die parabelhafte Geschichte des Propheten Jona. Seine Berufung kommt ihm nicht gerade gelegen. Sein Auftrag ist ihm zuwider. Und der Ausgang der Geschichte missfällt ihm obendrein; und zwar so sehr, dass er sich den Tod wünscht. – Mit dieser Erzählung lässt sich ideal darüber nachsinnieren und philosophieren ..,
1) Was “Berufung” eigentlich heißt und was es bedeutet, ein “Seher” zu sein,
2) ob man seinem Schicksal davonlaufen kann und es wirklich versuchen sollte,
3) ob Scheitern und Untergehen nicht häufig das Potenzial haben, eine Zäsur zu bilden und anhand der Auszeit zu reifen,
4) was Neuanfänge mit sich bringen, und ob man eine Lernaufgabe des Lebens überspringen kann, 
5) wie sehr einem ein “krummes” Gottesbild selber im Weg stehen kann
6) und ob es nicht immer von Vorteil ist, sich mit Unabänderlichkeiten zu versöhnen. 

Bilder der Bibel – generell –

Kunstbilder zu biblischen Erzählungen …  

… dürfen nicht nur illustrierend sein. Illustrative und allzu realistische Darstellungen suggerieren, hier ein historisches Ereignis abzubilden; Historizität ist aber nicht immer gegeben. Und selbst wenn manche Ereignisse der Bibel beanspruchen können, sich geschichtlich ereignet zu haben, ist ihr Sinnpotenzial und  ihre Berechtigung, auch noch heutigen spirituellen Menschen Impulse geben zu können, in der Regel auf einer anderen Ebene verortet, als auf der punktuell-zeitlichen. Bilder der Bibel müssen neue Sichtweisen anbieten und können dann wertvolle Impulse für Sinnsucherinnen und Sinnsucher, für lebensreflektierende Männer und Frauen sein. 

Ganz in diesem Sinne versteht sich der z.B. der Jona- oder auch der Mose-Zyklus als Arbeit, die Nachdenkpotenzial entfalten will. Ganz konkret will er philosophierendes Impulsmedium sein zum Hinterhersinnieren und -reflektieren: “Gibt es in den Leben von Menschen Vorbestimmung?”; “Haben Menschen einen Lebensauftrag? … und wie erkenne ich den? … und will ich das auch?”; “Ist die Zustimmung Gottes zu einem Menschen wirklich gegeben oder ist das alles nur positives Denken und letztlich Selbstbetrug?”; “Gibt es göttliche Gesetze und Lebensweisheiten, die auf alle Fälle einzuhalten sind?”; “Gibt es einen Lohn im Leben für erbrachte Leistungen?”; … Diese uns ähnliche Fragen stellt die Mose-Geschichte. Und sie tut dies in der Sprache, der Terminologie und der Bilderwelt der Bibel. Zeitgemäße Bilder können hier Übersetzer sein, um deren Potenzial ins Licht zu heben.