Alles, was sich gesund entwickelt, wächst nicht streng linear ansteigend, sondern in Aufs und Abs, in Reifungsprozessen und vor allem in Zyklen, Rhythmen von Spannung und Entspannung und in Kreisläufen. Auch wenn uns die Leistungsgesellschaft immer wieder das Gegenteil nahelegen möchte und uns die Vorstellung eines andauernden Ansteigens und Besser-, Schneller- oder Größerwerdens als die einzig wahre anzustrebende Zieloption vorlegt: Das streng linear ansteigende Wachstum bleibt eine Illusion und ist letztlich ebenso widernatürlich wie unmenschlich. Wir alle kennen im Berufsleben Menschen, die beim Versuch eines “Immer höher, immer weiter” auf der Strecke geblieben sind. Burnout, psychische und physische Erschöpfung und Erkrankung, Lebensunzufriedenheit und Sinnkrisen sind uns allen mehr oder weniger bekannt.
Aus dem Kontext von sog. Lebensrad- bzw. Naturrhythmusmodellen entstammt eine Idee, die sich nicht nur auf persönliche Entwicklungen, sondern auch auf die Arbeitswelt übertragen lässt. Ihr Grundsatz ist z.B. das Übernehmen von Phasen des Jahreslaufs in der Natur auf menschliche Arbeits- und Entwicklungsprozesse jeglicher Art. Denn: Der Mensch lebt nicht nur in der Natur, er ist Natur; und zwar wesentlich. Was heißt das nun? Ein Beispiel: In einer Art “Frühlingsphase” werden möglichst spielerisch, zunächst erwartungsarm und zweckfrei, Assoziationen, Inspirationen zu einem Thema oder Projektziel sehr weit und offen ins Projektfeld eingeladen. Wenn man “satt geworden” ist mit dem “frühlingshaften Spiel”, folgt eine nächste Phase, der eher der Charakter von Sommer, von Wachsen, Blühen, Fruchtbringen und Werden zugewiesen wird: Mit Leidenschaft und Lust auf Leistung, mit Freude daran, seine Fähigkeiten zu zeigen und zur Anwendung zu bringen und Ergebnisse zu realisieren, auf die man stolz sein kann, wird Umsetzung realisiert. Eine anschließende Herbst-Phase, also die Zeit des Reflektierens und Evaluierens, lenkt dann den Blick auf zwei Aspekte, die man gut mit den (berufslebens-unspezifischen) Begriffen “Dankbarkeit” und “Versöhnung” umschreiben könnte. Anschließend – und das ist ebenso entscheidend, wie die vorangegangenen Phasen – folgt die “Zeit des Winters”, der Brache, der Auszeit und des “Sterbens”. Also eine Zeit, des Nicht-Tuns. Aus dieser Brache heraus erwächst das Potenzial für eine nächste Runde, ein nächster Durchgang im Lebens- bzw. Projektrad; ganz so, wie die Muskeln des Leistungssportlers nicht im Training, sondern in der Ruhezeit danach anwachsen.
Die Coaching-Arbeit mit naturrhythmus-orientierten Zyklusmodellen ist nicht nur höchst attraktiv, inspirierend und motivierend, die damit möglichen Ergebnisse in der konkreten Anwendung sind oft überaus beeindruckend; auf alle Fälle wert, sich darüber einmal Gedanken zu machen.
Bei Interesse, schreiben Sie mir doch einfach kurz eine Mail mit der ungefären Thematik und Ausgangssituation. Ich melde mich dann gerne bei Ihnen ganz unverbindlich mit konkreteren Vorschlägen und einer ersten Einschätzung.